Ein Facebook-Beitrag des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Herford-Land e.V. wird aktuell oft geteilt – es geht dabei um den T-Day, oder um die so genannte 3er-Regel beim Notfunk. Doch was hat es damit auf sich?
Beginnen wir erst einmal damit, was die s.g. 3er-Regel überhaupt ist. Sie besagt, dass man sich im Notfall alle 3 Stunden für 3 Minuten auf Kanal 3 trifft. Das Ganze spart Strom, da man nur alle 3 Stunden das Funkgerät einschalten muss und die Wahrscheinlichkeit auch hoch ist, dass man gehört wird. Vorausgesetzt jeder kennt diese 3er-Regel.
Um das Ganze zu proben, gibt es den s.g. “T-Day”. Man trifft sich also jeden 3. Samstag im Monat um 21:00 Uhr (3x3pm) auf Kanal 3, ganz im Sinne der 3er-Regel. Dort kann man dann mit anderen Funkern Kontakt halten, Funkgeräte testen, usw.
Wie man an der Uhrzeit schon erahnen kann, hat dieses System seinen Ursprung in einem Land mit 12-Stunden-Zeitformat, in dem Fall ist es die USA. Dort hat sich dieses System etabliert, wenn auch primär eher im ländlichen Raum.
Prinzipiell scheint das eine tolle Idee zu sein, gerade weil es unabhängig von einem bestimmtem Band funktionieren soll, dennoch gibt es da einige Dinge, die man dazu wissen sollte, ohne das System in ein schlechtes Licht rücken zu wollen.
3er-Regel im Sinne des Welfare Traffic
Das Ganze kann nur unter dem Aspekt des “Welfare Traffic” funktionieren, also der klassischen Nachbarschaftshilfe. Gerade auf dem 70cm-Band von PMR, sind die Reichweiten ja eher gering und beschränken sich auf den sichtbaren Bereich.
Speziell für Notrufe zu einer BOS-Organisation (Feuerwehr, Polizei, DRK, usw.) eignen sich derzeit keinerlei Funkverbindungen über den Jedermannfunk, wo ja PMR mit dazugehört.
Es gibt zwar Empfehlungen für Notruffrequenzen der IARU (International Radio Union) und des DARC (Deutscher Amateur Radio Club e.V.) für die entsprechenden Bänder, aber die sind nicht in Stein gemeißelt und werden dementsprechend auch nicht als solche behandelt.
Dazu kommt, dass es für das PMR-Band überhaupt keine solche Empfehlung gibt. Für das 70cm-Band, zudem auch das PMR-Band gehört, gibt es lediglich die Empfehlung eines “Anrufkanals”, der sich jedoch unterhalb des PMR-Bandes befindet, nämlich auf 433,500 MHz. Das wäre dann Kanal 18 auf dem LPD-Band, um mal beim Jedermannfunk zu bleiben.
LPD eignet sich aber nun überhaupt nicht dafür, denn mit einer erlaubten Sendeleistung von 0,01 Watt und dem quasi Sichtfunk im 70cm-Band, ist es schlichtweg etwas “untermotorisiert” um als Notruf-Kanal durchzugehen.
Diese 3er-Regel kann sich also nur lokal durchsetzen und ist nichts anderes, als der Welfare Traffic, von dem wir wissen, dass dieser sowieso favorisiert werden sollte. Dennoch ist die Idee nicht schlecht und mal sollte das auch nutzen um seine Geräte zu testen und seine Kontakte zu halten. Ob es sich flächendeckend durchsetzen wird, kann man derzeit noch nicht abschätzen.